Selbstverteidigung über alle Distanzen
SV-Intensiv-Training Teil 2 – mit Markus Wilger in Bad Salzuflen
Am Samstag, den 10. August 2024, war es erneut soweit: Markus Wilger (6. Dan Jiu Jitsu), zweiter Vorsitzender der MJJA e. V. und Experte für Selbstverteidigung, kehrte nach Bad Salzuflen zurück. Im Dojo des Karate Dojo Bad Salzuflen führte er gemeinsam mit seinem Trainingspartner René Stürmer (1. Dan Jiu Jitsu) ein intensives Seminar zum Thema „Selbstverteidigung über alle Distanzen“ durch.
Markus und René wurden von 6 weiteren Schülern aus dem Tenwa-Ryu Bottrop begleitet. Empfangen wurden die Teilnehmer diesmal von Kai Mertens und Christian Puritz.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Kai ging es dann auch gleich rund mit dem ersten Teil des Trainings: Fallschule – zur Vorbereitung auf Würfe, die im Training geübt werden sollten.
Im nächsten Teil wurde das Abwehren von Angriffen durch Tritte trainiert. Abgeschlossen wurde die Verteidigung mit einem Sichelwurf, jetzt wurde auch allen Teilnehmern klar, wieso die Fallschule trainiert worden ist. Mit präzisen Anweisungen zeigte Markus den Karateka und Jiu Jitsuka, wie sie Angriffe effektiv neutralisieren und die Distanz zum Gegner kontrollieren können. Besonders eindrucksvoll demonstrierte er, wie man durch gezielte Bewegungen und geschickten Hüfteinsatz Angriffe umleiten und Würfe umsetzen kann.
Im dritten Teil des Seminars standen Schlagangriffe im Fokus. Markus führte die Teilnehmer Schritt für Schritt durch verschiedene Verteidigungstechniken, die auf Schlagdistanz eingesetzt werden können. Auch hier zeigte sich wieder die hohe Kunst der Selbstverteidigung von Markus. Garniert wurde durch einfache Hebel und beendet wurden Angriffe wieder durch Würfe. Durch die vielen Wiederholungen stellte sich ein guter Lerneffekt bei allen Teilnehmern ein.
Im vierten Teil des Seminars widmete sich Markus Festhaltegriffen, Würgern und Schwinger-Angriffen durch einen Gegner, also Angriffen auf sehr nahe Distanz. René Stürmer, als Trainingspartner, half dabei, die Techniken realistisch zu demonstrieren. Und fiel auch im vierten Teil noch immer gekonnt und manchmal im hohen Bogen auf die Mattenfläche.
Nach diesen Einheiten nahm sich Markus noch eine halbe Stunde Zeit, um gegen Angriffe mit einem Messer zu trainieren. Hierbei lag der Schwerpunkt auf dem Erkennen und Reagieren bei Messerangriffen. Markus verdeutlichte die immense, lebensbedrohliche Gefahr solcher Situationen und zeigte wie man grundsätzlich reagieren sollte. Dieses Training hinterließ einen bleibenden Eindruck und unterstrich die Bedeutung einer gut fundierten Selbstverteidigungsausbildung. Markus hat angeboten bei Interesse mal einen ganzen Lehrgang zu dem Thema zu veranstalten, denn allen wurde deutlich: Einen Messerangriff kann man nicht oft genug trainieren, denn die Abwehr ist beinahe ausgeschlossen.
Auch bei diesem Seminar sparte Markus nicht mit Lob und gab den Teilnehmern viel Zeit, das Gelernte zu üben und individuell anzupassen. Er betonte erneut, dass es in der Selbstverteidigung nicht das eine „Richtig“ gibt, sondern dass die Effektivität der Techniken von den individuellen Fähigkeiten des Übenden abhängt.
In den Pausen bot sich ausreichend Gelegenheit zum Austausch und zur Erholung. Viele nutzten diese Zeit, um sich mit Markus und den anderen Teilnehmern über ihre Erfahrungen auszutauschen oder einfach nur, um eine gute Zeit miteinander zu verbringen. Es war ein weiterer intensiver und lehrreicher Tag im Dojo des Karate Dojo Bad Salzuflen, der einmal mehr zeigte, warum Markus Wilger ein Meister in der Selbstverteidigung ist.
Nach dem Seminar beschlossen einige Teilnehmer, den Tag gemeinsam ausklingen zu lassen, und besuchten das Weinfest in Bad Salzuflen. In entspannter Atmosphäre konnte man die Eindrücke des intensiven Trainings Revue passieren lassen und bei einem Glas Wein über die gemeinsamen Erlebnisse sprechen. Es gab natürlich auch Themen, die nichts mit Selbstverteidigung zu tun hatten, alle haben sich sehr gut verstanden. Die Mischung aus sportlicher Herausforderung und anschließendem geselligen Beisammensein machte diesen Tag zu einem besonderen Erlebnis für alle Beteiligten.
In den letzten Jahren hat sich eine Freundschaft zwischen dem Karate Dojo Bad Salzuflen und dem Tenwa-Ryu Bottrop entwickelt. Gemeinsame Seminare und Lehrgänge bieten den Mitgliedern die Gelegenheit, voneinander zu lernen. Die offene und herzliche Atmosphäre bei den Begegnungen zeigt, wie sehr diese Freundschaft gewachsen ist. Diese Verbindung ist ein schönes Beispiel dafür, wie Kampfsport Menschen zusammenbringt. Beide Dojos freuen sich auf eine gemeinsame Zukunft und darauf, die Freundschaft weiter zu stärken.